Die Familie Möhle ist vom gleichen Schlag, alle gemeinsam haben die gleiche Passion; Karate. Dieses und auch die anderen fernöstlichen Kampftechniken, haben sie alle, Großeltern, Eltern und Sohn, gepackt.
Knud Möhle und seine Frau Yvonne Sievert-Möhle sind Meister in dieser Sportart, beide sind sie Träger vom schwarzen Gurt des 4. Dan und mit großem Engagement sind sie auch dabei, anderen die Freude daran zu vermitteln.
Die Karate-Abteilung der Kaltenkirchener Turnerschaft ist ohne sie eigentlich gar nicht vorstellbar. Beide sind hier schon sehr lange als Trainer tätig. Ihren Sohn Lars (15) haben sie ebenfalls mit ihrer Leidenschaft für diesen Sport angesteckt. Seit seinem Geburtstag vor 15 Jahren ist er Mitglied bei der KT und wurde von seiner Mutter Yvonne schon als Baby im Tragetuch mit zum Training genommen. „Wir haben ihn nicht groß dazu überreden müssen mit dem Karate anzufangen, er wollte es einfach. Er hätte auch Fußball wählen können, ich bin allerdings froh, dass er es nicht gemacht hat“, so sein Vater. Mittlerweile ist der Filius Träger des braunen Gurtes und hat genau wie sie viel Spaß an dem Sport. Und auch die Großeltern, Sabine und Kurt Möhle trainieren fleißig.
Sabine Möhle trägt den blauen Gurt und ihr Mann Kurt hat erst kürzlich die Prüfung für den Gelbgurt abgelegt. Sabine Möhle (77) hat mit diesem Sport angefangen, als sie ihren Sohn Knud als Kind zu dessen Training begleitete. „Damals wurde gerade ein Selbstverteidigungs-Kursus für Frauen angeboten und da habe ich dann mitgemacht“, erzählt sie. Für sie geht es weniger um die Gurtprüfungen, vielmehr möchte sie körperlich fit bleiben und findet das Karate sich dazu bestens eignet.
So sieht das auch ihr Mann Kurt (79). Aus dem Judosport kommend, den er sehr viele Jahre ausgeübt hat, ist er mittlerweile zum Karate übergewechselt. „Karate ist knochenschonender, da fällt man nicht so viel“, findet er. Zwischenzeitlich hat er auch schon einmal Aikido ausprobiert.
Auch Knud Möhle und seine Frau Yvonne waren, bevor sie mit dem Karate anfingen, viele Jahre dem Judo-Sport verbunden. „Man kann die Sportarten aber schlecht miteinander vergleichen“, finden sie. „Karate prägt schon den Charakter, der Sport erfordert viel Disziplin, ist sehr vielseitig und die Koordination wird trainiert. Zudem kann er bis ins hohe Alter ausübt werden“, erzählt Knud Möhle. Die Karate -Sparte bietet extra einen Kursus: Karate 50+ an.
In Japan oder Fernost war außer Kurt Möhle noch keiner aus der Familie. „Damals bin ich als junger Mann zur See gefahren und da haben wir auch in Japan vor Anker gelegen. Natürlich wollte man sich da mal ausprobieren und ist gegen die japanischen Judokas angetreten. Das war eine echte Herausforderung, aber ich wollte mir keine Blöße geben. Am nächsten Tag hatte ich dann keinen Muskelkater, sondern das war schon ein ausgewachsener Muskeltiger“, erinnert sich der Senior.
Quelle: UMSCHAU vom 2. Dezember 2020